Mein Nachtschwärmer
und ich..
Es gibt so viele Beispiele, dass man auf nichts verzichten muss oder sollte nur, weil man Parkinson hat - außer auf Schlaf. Der bei mir meist Mangelware oder auch in der Nacht zu kurz kommt. Leider kann ich nur bedingt etwas dagegen tun. Um das Einschlafen geht es nicht. Durchschlafen ist mein Problem. Hätte ich ein solchen ruhigen Schlaf wie mein Parkinson, ach ja ich wäre den ganzen Tag so etwas von „OM“ und relaxt. Würde mir einen Engelsgleichen Gesichtsausdruck durch die Menschenmengen wandeln und ein Hauch von Ruhe ausstrahlen. Dieser Gedanke erschreckt mich gerade etwas. Der kurze Schlaf macht mir manchmal zu schaffen. Mir! Nicht meinem Parkinson. Er tut sich sehr schwer mich aufstehen zu lassen und lässt es mich spüren in dem meine Muskeln noch steif sind und ich mich doch auch hin und her drehen und dehnen muss damit ich aufstehen kann. Dann ist er aber auch manchmal so aktiv, dass ich fluche . Ja, ja ich bin aber auch mit nichts zufrieden, gelle. Mein inneres Lächeln schiebt sich gerade nach außen und zeichnet sich in meinem Gesicht ab: Kann man gegen das „Nachtschwärmen“ etwas tun? Ja, kann man. Im Moment sage ich: „Schlafmittel nehme ich nicht.“ Man sagt, auch sage niemals nie.
Lese-Pause und Zeit für einen Kaffee
Nur das muss jeder für sich herausfinden. In diesem speziellen Fall gibt es leider kein Patent-Rezept. Probieren geht hierbei über studieren. Denn es gibt auch Momente im Leben mit meinem Morbus Parkinson, da werde ich wütend und ärgere mich über mich selbst und stelle mir die Frage – Warum eigentlich ich? Es ist ein Handicap, was schwer einschätzbar ist. Wir ähneln uns sehr. Wir haben beide ein Dickkopf, was wir nicht wollen – das wollen wir nicht. Da rede ich auch mal Tacheles mit ihm. Die letzten Jahre vergingen wie im Flug bis der Tag der Herausforderung kam-ein Hilfsmittel. Der Geh´Stock. Elegant und Hype. Wie für meinen Parkinson gemacht. Er hat sich rasant verändert und wird es auch noch weiter tun. Davor das Auge zu verschließen, bringt nichts. Wenn ich das Wort „Kampf“ benutzten würde, ginge es mir nicht gut. Denn bei einem Kampf gibt es immer einen Verlierer und das werde ich sein.
Morbus Parkinson ist, wie ein Erlebnis, was einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Das Leben ändert und verändert sich. Man selbst tut dies auch. Die Behandlungsmöglichkeiten sind zwar breit gefächert – ohne Tabletten geht eine Grundbehandlung gegen die Symptome nicht. Es gibt für jede Krankheit darauf abgestimmte Therapien. Sprach oder Ergo und Bewegungstherapien.
Leider können auch diese nicht alles auffangen. Man kann nur selbst herausfinden, was einem guttut. Ich nenne es für mich Ergänzungstherapien“. Zzt. Akupunktur, hier blieben die Nadeln ca. 14Tage an ihrem Ort – die Ohren. Es schlägt an. :) Tanzen und alles, was Spaß macht. Freunde treffen auch via Skype. Denn für einen kleinen Plausch sollte immer Zeit sein.l
Begegnungen/Wegbegleiter/Freunde
Begegnungen , gehören zu unserem täglichen Leben und man nimmt sie nicht mehr wahr. Bis dann auf einmal ein Mensch, eine Geste oder einfach ein freundliches „Hallo“ in Erinnerung bleibt. Es gibt auch Begegnungen, die nachhaltig sind und eine lebenslange Freundschaft daraus werden kann.
Rückblickend habe ich in all´den Jahren viele Menschen kennengelernt, einige sind geblieben und gute Freunde geworden – andere kurze Begegnungen.
Ein Besuch in Österreich im Jahre 2019 hat mir auch einige neue Freunde u. a. Wegbegleiter und Herzensmenschen für die ich dankbar bin zur Seite gestellt.
Es gibt gute alte Freunde und die hinzugewonnen, die mir dringend sind. Ich habe ganz besondere Freunde, die mich schon eine lange Zeit begleiten, einige wenige aus alten Kindertagen und da gilt noch * versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen.*
„Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgendetwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr.“ (Zitat von A.Saint-Exupery)